08.03.2024

Grundlagen des Promptings – Effektive Anleitungsmethoden für den Unterricht

„Gamechanger“, „Timesaver“ oder schlicht „Inspirationsquelle“ - mit guten Prompts lässt sich in Sachen KI gerade auch für die Unterrichtsvorbereitung einiges „herausholen“. In diesem Blogbeitrag möchte ich einen dazu passenden Framework vorstellen und dann gleich mithilfe von schulKI testen, inwieweit sich die Theorie in die Praxis umsetzen lässt.

Der PREP-Framework von Daniel Fitzpatrick (Prompt, Role, explizitere Informationen und „weitere“ Parameter)

Prompten will gelernt sein und obwohl es viele Anleitungen im Internet gibt, habe ich bisher mit dem o. g. Modell mit die besten Erfahrungen gemacht. Besonders gut daran: Es lässt sich schnell erklären und dann sofort umsetzen. Insgesamt sollte man vier Schritte beim Prompten befolgen und schon sind die Ausgaben der künstlichen Intelligenz deutlich besser – so zumindest das Versprechen. Schauen wir uns also zunächst einmal die Theorie an.

Schritt 1: „Starte den Prompt!“ – hier setzt man einen Aufgabenrahmen und versucht möglichst klar zu formulieren.

Als kleines Beispiel habe ich mir mal die Quiz-Erstellung zum Themenkomplex „Napoleon“ für diesen Beitrag ausgedacht. Wenn man als Prompt „Erstelle ein Quiz zum Thema „Napoleon“! eingibt, erhält man mit schulKI folgende Ausgabe: https://t1p.de/dru0k

Sicher ist man damit noch nicht zufrieden, insofern lohnt ein Blick zum Schritt 2: „Ergänze eine konkrete Rolle!“

Um das Ergebnis zu verbessern, sollte man beim Prompten, wenn möglich, den Zweck seiner Anfrage angeben. D. h. je genauer der Kontext angegeben wird, desto passgenauer wird der Output. Für unser Beispiel würde das z. B. folgenden Prompt ergeben: „Du bist eine erfahrene Lehrkraft und möchtest für deine Klasse ein sehr herausforderndes Quiz zu „Napoleon“ erstellen! Die schulKI antwortet nun allgemeiner und nicht mehr im Multiple-Choice-Stil: https://t1p.de/yf9d2

Eine weitere Verbesserung entsteht, wenn man explizitere Informationen in den Prompt integriert. So kann man gerne weitere Details erwähnen, um nachfolgende Fragen schon bei der ersten Anfrage zu vermeiden. Dass der Prompt damit etwas länger wird, scheint erst etwas mühsam zu sein. Aber schauen wir doch einmal, wie die schulKI auf folgenden Prompt reagiert:

„Erstelle ein Quiz zu „Napoleon“ mit acht Fragen! Nutze die Bloomsche Taxonomie, um ein tieferes Verständnis bei der Klasse zu erzeugen! Greife auf unterschiedliche Fragetypen zurück! Stelle auch die Antworten zur Verfügung!“

Erstaunlich, oder? Schon dieser Schritt enthält eine deutliche „Leistungssteigerung“ und bringt ausgefeiltere Fragetypen zum Vorschein, die tatsächlich unterschiedliche Kompetenzen von den Schülerinnen und Schülern abverlangen: https://t1p.de/gudgx

Last but not least können in einem vierten Schritt auch noch Erweiterungen erzielt oder auch die Antwort der KI „begrenzt“ werden. So lassen sich Einschränkungen im Format oder Länge des Textes erheben oder auch das Sprachniveau anpassen. Dies kann man bei schulKI sogar vorab einstellen, so dass man hier z. B. auch eine Antwort erhalten kann, die in „Fachsprache“ erfolgt. Insofern hilft einem schulKI an dieser Stelle ganz nebenbei und quasi fast automatisch weiter.

Wenn man also „Erstelle einen Essay über „Napoleon“ mit 500 Wörtern im Stil einer Universitätsprofessorin!“ von der KI verlangt und dann zusätzlich auch noch den „Fachsprache-Button“ aktiviert, erhält man folgenden Text: https://t1p.de/r2nde

Aus meiner Sicht – Aufgabe gut erfüllt ;)!

Entdecken Sie die Möglichkeiten! – mit passgenauen Praxis-Prompts

Sie haben gesehen – Prompting kann man erlernen und am besten wenden Sie Ihr Wissen dann auch gleich konkret an. Unter meinen sechs Tipps für sinnvolle Praxis-Prompts sind u. a. folgende Einsatzszenarien denkbar. Klicken Sie sich mal durch oder probieren Sie es gleich selbst aus, welche Ideen Ihnen schulKI hier liefern kann:

  1. Themenvorschläge für eine Schulaufgabe (Deutsch-Erörterung, Klasse 10): https://t1p.de/8ehqb
  2. Skript für ein Drehbuch (Erklärvideo, Geschichte Klasse 6): https://t1p.de/oozio
  3. Erstellung von Differenzierungsmaterial
  4. Vorformulieren von Zeugnisbemerkungen
  5. Konzipieren von Musterlösungen
  6. Planung von Unterrichtsprojekten (Ethik, Klasse 6): https://t1p.de/pvybp

Für genauere Informationen stelle ich Ihnen gerne meine Präsentation zum Thema „Prompting“ zum Download zur Verfügung. Viel Spaß und guten Erfolg bei Ihren nächsten KI-Einsatzszenarien! Aber bitte ab sofort mit System ;)!

Kai Wörner