20.11.2024

demoKI: Demokratie- und KI-Bildung miteinander vereinen

Am 07.11.2024 ist klar: Donald J. Trump wird zum 2. Mal Präsident der USA. Am selben Tag trifft sich das demoKI-Projekt der Friedensschule Osnabrück in ihrer wöchentlichen Werkstatt. Fast alle der Achtklässler:innen haben von dem Wahlergebnis gehört und einige machen sich Sorgen. Gut, dass wir im Projekt spontan auf tagesaktuelle Ereignisse eingehen können. Schnell werden Begriffe in den Raum geworfen: „They are eating the Cats!“ und „Project 2025“ sind dabei. „Project 2025“, was ist das? KI Hilft uns schnell lange Artikel zu diesem Thema so zusammenzufassen, dass wir sie einfach verstehen können und bringt uns immer wieder neue Gesprächsanlässe. Zum Abschluss lassen wir uns von der KI eine fiktive Zukunft zeichnen. Hierbei entsteht auch das Bild aus dem wir noch schnell einen Instagram Post erstellen. 

So laufen viele Treffen des demoKI Projektes ab. Seit etwa einem Jahr verbindet demoKI Demokratie- und KI-Bildung und befähigt Jugendliche ihre Erkenntnisse aus dem Projekt an andere weiterzugeben. 

Das Projekt gliedert sich in drei Phasen, von denen die ersten beiden bereits nahezu durchlaufen worden sind.

Phase 1 - KI-Bildung auf den drei Ebenen:

  1. Was kann KI?
  2. Wie funktioniert KI?
  3. Wie wirkt KI auf die Gesellschaft?

Dem Projekt ist es wichtig, dass alle drei Ebenen gleichermaßen beleuchtet werden. Hierfür wurde ein Lernpfad entwickelt den die Lernenden zusammen mit einer Lehrkraft durchlaufen. Die Erkenntnisse aus dem Kurs werden der Öffentlichkeit präsentiert. 

Phase 2 - Demokratiebildung unter zur Hilfenahme von KI:

In dieser Phase werden Grundlagen der Demokratie gelehrt und Raum für tagesaktuelle Themen gelassen. Im Fokus stehen zudem Themen wie Fake News und andere demokratiefeindliche Inhalte.

Phase 3 - (lief noch nicht): Multiplikation von Wissen:

Die ausgebildeten demoKI begleiten den nächsten Durchgang des Projektes und stehen den neuen Lernenden aus Phase 1 zur Seite. Zudem bleibt Zeit sich weiterhin mit tagesaktuellen Ereignissen unter zur Hilfenahme von KI auseinanderzusetzen.

Erkenntnisse aus dem Projekt (Auswahl):

  1. Die technische Entwicklung von KI schreitet so schnell voran, dass es notwendig ist, innerhalb des Kurses immer wieder Anpassungen vorzunehmen. In dem wöchentlichen Rhythmus ist es jedoch gut möglich auf diese Änderungen schnell einzugehen. So haben wir z.B. einen Initial Prompt für einen „Lügenbaron“ geschrieben. Dieser wird von vielen KI jedoch nicht mehr angenommen, da er gegen die Richtlinien verstößt. 
  2. Die Lernenden stellen schnell fest, wo die Grenzen von KI liegen und fangen an KI anders zu benutzen. Während zu Beginn noch viel „gegoogelt“ wurde, wurde den Teilnehmenden durch Phänomene wie z.B. das „Halluzinieren“ schnell klar, dass KI anders genutzt werden muss.
  3. KI ist ein guter Partner um Diskussionen voranzutreiben und Gesprächsanlässe zu schaffen. Wir nutzen KI oft im Stil eines „Mob-Promptings“, das bedeutet eine größere Gruppe promptet zusammen. So ist KI nur eine zusätzliche „Meinung“ und mögliche Halluzinationen können schnell gefunden werden.

Alle Materialien und Ergebnisse des demoKI-Projektes werden auf demoki.info für Lehrende und Lernende bereitgestellt. Aus dem Unterricht stammende Instagram Posts findet man bei @demoki_projekt.

Maximilian Knolle