Alfred Wegener

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Alfred Wegener war ein deutscher Wissenschaftler, der eine bahnbrechende Theorie über die Bewegung der Kontinente entwickelte. Er wurde am 1. November 1880 in Berlin geboren und wuchs in einer Familie auf, in der Bildung und Wissenschaft einen hohen Stellenwert hatten. Schon als Kind war Alfred sehr neugierig und interessierte sich besonders für die Natur und das Weltall.

Kindheit und Jugend

Als kleiner Junge verbrachte Alfred viel Zeit in der Natur. Seine Eltern besaßen ein Ferienhaus in der Nähe von Rheinsberg, etwa 80 Kilometer nördlich von Berlin. Dort konnte er die Seen und Wälder erkunden und seine Liebe zur Natur entwickeln. In der Schule war Alfred ein ausgezeichneter Schüler und schloss 1899 als Jahrgangsbester ab.

Studium und erste Forschungen

Alfred studierte an der Universität in Berlin Physik, Meteorologie und Astronomie. Obwohl er 1904 seinen Doktortitel in Astronomie erhielt, interessierte er sich immer mehr für das Wetter und das Klima. Zusammen mit seinem Bruder Kurt führte er spannende Experimente mit Wetterballons durch. Die beiden stellten sogar einen Rekord auf: Sie blieben ganze 52,5 Stunden in der Luft - das war damals die längste Ballonfahrt aller Zeiten!

Die große Idee

Im Jahr 1910 hatte Alfred eine geniale Idee. Als er sich eine Weltkarte anschaute, fiel ihm auf, dass die Küsten von Südamerika und Afrika wie Puzzleteile zusammenpassen. Er fragte sich: "Könnte es sein, dass die Kontinente sich bewegen?" Diese Frage ließ ihn nicht mehr los.

Die Theorie der Kontinentalverschiebung

Alfred Wegener arbeitete hart daran, Beweise für seine Theorie zu finden. Er entdeckte, dass ähnliche Pflanzen und Tiere auf verschiedenen Kontinenten lebten, obwohl sie durch Ozeane getrennt waren. Auch fand er gleiche Gesteinsarten auf unterschiedlichen Kontinenten. All das brachte ihn zu dem Schluss, dass die Kontinente früher einmal zusammengehangen haben mussten.

1912 stellte er seine Theorie der Kontinentalverschiebung zum ersten Mal öffentlich vor. Er behauptete, dass es vor etwa 250 Millionen Jahren nur einen einzigen großen Kontinent gab, den er "Pangaea" nannte. Dieser Superkontinent sei dann im Laufe der Zeit auseinandergebrochen und die Teile hätten sich langsam voneinander wegbewegt.

Reaktionen und Widerstand

Viele andere Wissenschaftler lachten über Wegeners Idee. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass sich riesige Landmassen bewegen könnten. Aber Alfred gab nicht auf. Er schrieb ein Buch über seine Theorie und verbesserte es immer wieder. Die letzte Auflage erschien 1929.

Expeditionen nach Grönland

Alfred Wegener war nicht nur Theoretiker, sondern auch ein mutiger Forscher. Er unternahm insgesamt vier Expeditionen nach Grönland, um das Klima und die Eisschicht zu untersuchen. Bei seiner letzten Expedition im Jahr 1930 geschah eine Tragödie: Alfred Wegener starb im Alter von nur 50 Jahren in der eisigen Kälte Grönlands.

Wegeners Vermächtnis

Obwohl Alfred Wegener zu Lebzeiten oft belächelt wurde, erwies sich seine Theorie der Kontinentalverschiebung als richtig. In den 1960er Jahren entdeckten Wissenschaftler, dass die Erdoberfläche aus beweglichen Platten besteht. Diese Erkenntnis bestätigte Wegeners Ideen und führte zur modernen Theorie der Plattentektonik.

Heute gilt Alfred Wegener als einer der wichtigsten Geowissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Seine Arbeit hat unser Verständnis von der Erde grundlegend verändert. Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven wurde nach ihm benannt und setzt seine Forschung fort.

Interessante Zahlen:

  • Alfred Wegener unternahm 4 Expeditionen nach Grönland.
  • Er schrieb über 150 wissenschaftliche Artikel.
  • Sein Buch "Die Entstehung der Kontinente und Ozeane" wurde in 4 Auflagen veröffentlicht.
  • Wegener stellte seine Theorie erstmals im Jahr 1912 vor, aber erst etwa 50 Jahre später wurde sie allgemein anerkannt.

Links

  1. www.pbs.org
  2. www.deutschlandfunkkultur.de
  3. www.ssoar.info
  4. en.wikipedia.org
  5. www.klett.de
  6. www.awi.de
  7. www.famousscientists.org
  8. www.geo.de
  9. www.awi.de
  10. ucmp.berkeley.edu